Durchblutungsstörungen

Durchblutungsstörungen
Durchblutungsstörungen,
 
im engeren Sinn die akute oder chronische Minderdurchblutung von Gewebe. Sie kann funktionell durch eine Zusammenziehung der Gefäßmuskeln bewirkt werden, ausgelöst durch seelische Einflüsse (Angst, Schreck), Kältereiz oder Fieber (Schüttelfrost), als dauernd überschießende Reaktion bei Angioneuropathie, oder auch Folge von Hypotonie oder Herzinsuffizienz sein. Organ. Ursachen liegen in einer Einengung von Blutgefäßen durch krankhafte Veränderungen und Verschlüsse im Inneren der Adern oder durch Tumoren, Ergüsse oder Narben.
 
Durchblutungsstörungen führen zu einer Verminderung des Stoffwechsels und der Tätigkeit der betroffenen Zellen, von denen am empfindlichsten die Ganglienzellen des Gehirns reagieren. Leichte Durchblutungsstörungen äußern sich in Kältegefühl, »Einschlafen« (Sensibilitätsstörungen) und Kribbeln der Glieder, schneller Ermüdbarkeit und Belastungsschmerz, zerebral in Schwindel oder Bewusstseinsstörungen; dauernde Durchblutungsstörungen können zum Zelltod und Absterben des Gewebes (Nekrose), bei Organen zu Schädigung oder Ausfall (Schrumpfniere, Schlaganfall, Angina pectoris, Herzinfarkt) führen. Zu den Durchblutungsstörungen, die primär funktionell bedingt sind, zählen z. B. Raynaud-Krankheit und Akrozyanose. Organisch verursachte Durchblutungsstörungen sind v. a. die arteriellen Verschlusskrankheiten, zumeist infolge Arteriosklerose, Thrombose oder Embolie, aber auch entzündliche Gefäßkrankheiten wie die Winiwarter-Buerger-Krankheit oder die peripheren Gefäßschädigungen bei Diabetes mellitus. Venöse Durchblutungsstörungen sind z. B. Folge von Krampfadern und ebenfalls Thrombosen. - Zu den Durchblutungsstörungen im weiteren Sinn gehört auch eine krankhaft vermehrte Durchblutung von Körperteilen oder Organen.
 
 
Primäre u. sekundäre D. des Gehirns, hg. v. H. Lechner u. O. Scrinzi (1982);
 P. Salzmann: Ärztl. Rat bei venösen D. (21986);
 H.-C. Diener: Klinik u. Therapie zerebraler D. (21993).

Universal-Lexikon. 2012.

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